(Baden-Baden) – Die diesjährigen Responsible Care-Preise der chemischen Industrie in Baden-Württemberg gehen nach Bräunlingen und Ladenburg: die Unternehmen Freilacke und ICL – BK Giulini sind die Landessieger unter dem Motto „Unsere besten Projekte – 25 Jahre Responsible Care“.
Die Initiative Responsible Care steht für die ständige Verbesserung von Gesundheitsschutz, Umweltschutz und Sicherheit in den Unternehmen der chemischen Industrie – unabhängig von gesetzlichen Vorgaben. Responsible Care bietet Management-Werkzeuge, Good-Practice-Beispiele, Informationen und Empfehlungen zu Themen wie Umweltschutz, Produktverantwortung, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie Transportsicherheit. Auch den Dialog zu diesen Themen umfasst die Initiative.
In diesem Jahr feiert Responsible Care in Deutschland fünfundzwanzigjähriges Bestehen. In dieser Zeit hat sich die Initiative als kraftvoll und flexibel erwiesen. Die heutige und künftige Rolle von Responsible Care kann als Beitrag zu unterschiedlichen Aspekten des verantwortungsbewussten Handelns in der chemischen Industrie gesehen werden. Künftige Schwerpunkte sind unter anderem Produktverantwortung, Energieeffizienz und Ressourcenschonung, Wassernutzung und Security. Responsible Care ist fester Bestandteil von „Chemie hoch 3“ (http://www.chemiehoch3.de).
Die ausgezeichneten Projekte im Detail (in alphabetischer Reihenfolge):
Arbeits- und Betriebssicherheit sowie die eigenen Umweltziele haben bei Frei Lacke einen hohen Stellenwert. Mit der Einführung einer VOC-konformen Behälterreinigung im Unternehmen konnte die Einsparung von Ressourcen, die Verbesserung des Umweltschutzes und der Arbeitsbedingungen im Unternehmen in großem Maße erreicht werden.
Ausgangspunkt für das Projekt war 2010 die Anforderung, den Reinigungsprozess von Ansatzbehältern zur Lackherstellung zu verbessern. Denn bei der Reinigung der Edelstahlbehälter wurde vorwiegend das Standardlösemittel Ethylacetat eingesetzt. Dieses verursacht hohe VOC-Emissionen, was die Luftqualität schwer belastet. Zudem ist der Energieverbrauch zum Betrieb der notwendigen Zu- und Abluftanlage auf Grund des hohen Luftvolumens hoch. Mit der Installation eines neuen Reinigungsprozesses sollte auch die neue Richtlinie zur Emissionsbegrenzung für flüchtige organische Verbindungen erfüllt werden.
Mit der Auswahl eines neuen Lösemittels und einer in Eigenregie konstruierten neuen Reinigungsanlage können heute jährlich 86.500 kg Ethylacetat bei Frei Lacke eingespart werden. Die VOC-Emissionen konnten von 30.000 kg pro Jahr auf 651 kg verringert werden, was einer Reduktion von 98 Prozent entspricht. Neben dem stark verringerten Lösemittelverbrauch wurde auch das Gefährdungspotenzial für die Mitarbeiter extrem verringert. Seinen hohen Anforderungen an den Umwelt- und Gesundheitsschutz konnte Frei Lacke gerecht werden.