Schnelltrocknende Lacksysteme für Getriebe, Pumpen und Motoren

Schnelltrocknende Lacksysteme für den Maschinenbau- Energieeffizienz in Beschichtungsprozessen steigern

 

Schnelltrocknende Lacksysteme für den MaschinenbauEnergieeffizienz gilt nicht nur als Schlüssel für die Energiewende, sondern steht besonders im Maschinenbau für eine wirtschaftlichere Produktion und mehr Wettbewerbsfähigkeit. FreiLacke, Hersteller von innovativen Systemlacken aus dem Schwarzwald, hat jetzt ein neues Lacksystem für den Bereich Getriebe, Pumpen und Elektromotoren zur Marktreife gebracht. Dieses reduziert sowohl die Trocknungszeit der Beschichtung als auch den Energieeinsatz bei der Lacktrocknung signifikant. „Ein weiteres Kriterium für die Entwicklung unseres neuen 2K-HighSolid-PUR-Systems war ein sehr guter Korrosionsschutz, der zusammen mit einer abgestimmten Grundierung die Anforderungen der DIN EN ISO 12944 erfüllt“, erklärt Andreas Morlock, Gruppenleiter Entwicklung und Anwendungstechnik Industrielacke beim badischen Lackhersteller. „Zugleich wollten wir eine gute chemische Beständigkeit gegen die im Maschinenbau typischen technischen Betriebsstoffe wie Hydraulik- und Getriebeöle, Kühlmittel, Schmierstoffe sowie Reinigungs- und Lösemittel gewährleisten.“

Mit HighSolid-PUR-Lacksystemen Durchlaufzeiten verkürzen

Ergebnisse eines speziellen Entwicklungsprojektes für die Applikationsfelder Getriebe, Pumpen und Motoren sind die HighSolid (HS)-Grundierung UR1407 und der HS-Decklack UR1984. Durch die sehr schnelle Trocknungskinetik erreichen lackierte Teile bereits nach 60 bis 90 Minuten ihre komplette Verpackungs- bzw. Montagefestigkeit – und das ausschließlich bei Raumtemperatur; die Energieersparnis durch den Verzicht auf den Trockner ist beträchtlich. Anschließend können die Bauteile direkt weiterbearbeitet oder versendet werden. Optional kann die Trocknungszeit durch einen Lacktrockner weiter minimiert werden.

Hohe Adhäsion, Beständigkeit und ein guter Korrosionsschutz

Aufgrund seiner hohen Adhäsion, chemischen Beständigkeit und guten Korrosionsschutzvermögens kann der HS-Decklack UR1984 bei vielen Werkstücken einschichtig angewendet werden. Der Einsatz einer Grundierung ist bei geringeren Korrosionsschutzkategorien (bis max. C3M) nicht erforderlich. „Kommen hingegen Korrosivitätskategorien C4 und C5 nach DIN EN ISO 12944 durch höhere Belastungen im Außenbereich zum Tragen, muss ein Mehrschichtaufbau vorgenommen werden“, erläutert Harald Kämpf, Projektleiter GPM Sales Industry Group.

Schnelle und flexible Lackwechsel möglich

Der HS-Decklack UR1984 haftet sehr gut auf verschiedenen Substraten. Zudem lässt sich die Haftfestigkeit auf kritischen Untergründen wie Edelstahl oder Aluminium nochmals durch die HS-Grundierung UR1407 verbessern. Der HS-Decklack UR1984 ist beständig gegen eine Vielzahl von Chemikalien und technische Betriebsstoffe. „Aufgrund der hohen Verträglichkeit der beiden Lacksysteme ist die Verarbeitung der Grundierung UR1407 und des Decklacks UR1984 auf derselben Anlage möglich“, so Lackspezialist Andreas Morlock. „Beide Produkte werden mit demselben Härter im gleichen Mischungsverhältnis vernetzt. Somit ist ein schneller und flexibler Lackwechsel an der Lackieranlage möglich.“ Aufgrund der Topfzeit von max. 90 Minuten wird die Verarbeitung mit einer 2K-Anlage empfohlen. Alle gängigen Lackierverfahren sind für die Applikation geeignet.

Epoxid-Systeme als Alternative zu PUR-Systemen

Moderne UltraHighSolid (UHS)-Epoxid-Systeme können zum Einsatz kommen, wenn auf Grund der gewünschten Isocyanatfreiheit die Anwendung von PUR-Systemen nicht möglich ist. Neu entwickelt wurden für solche Einsatzfälle die UHS-Lacksysteme ER1957 (Decklack) und ER1945 (Strukturlack) sowie ER1936 (Grundierung).

Höchsten Korrosionsschutz erzielen

Bei besonders hohen Anforderungen an den Korrosionsschutz kann die UHS – Grundierung ER1936 mit einem Festkörperanteil von 80 % eingesetzt werden. ER1936 ist im Zweischichtaufbau mit einem PUR-Topcoat oder als Einschichtvariante für Armaturen oder Pumpen anwendbar. „Dieses Lacksystem zeigt eine gute Spritznebelaufnahme, ein hohes Standvermögen und eine Topfzeit von 3 bis 4 Stunden, abhängig von der Umgebungstemperatur“, fasst Harald Kämpf zusammen. In der Praxis sind auch Einschichtaufbauten mit hohen Trockenschichtdicken bis 350 µm möglich.

Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen

Bei der Entwicklung dieser Epoxid-Grundierung wurde besonders auf die Auswahl der Rohstoffe geachtet. Speziell die UHS-Härterkomponente HE0016 konnte durch Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen so formuliert werden, dass eine für Aminhärter typische Reizung deutlich reduziert wurde. Besonders hervorzuheben ist, dass ER1936 sowie der Härter HE0016 komplett ohne Reaktivverdünner zur Serienreife gebracht wurde.
Die Anwendungspotenziale dieser modernen 2K-PUR- und 2K-Epoxidharz-Lacksysteme liegen vor allem im Bereich der Antriebstechnik zur Beschichtung von Getrieben, Hydraulik- und Elektromotoren, Pumpen, Stellantrieben, Ventilatoren, Armaturen etc. Ein Einsatz kann überall dort erfolgen, wo mit einem VOC-gerechten Lacksystem energieeffizient, mit kurzen Taktzeiten, wirtschaftlich und qualitativ hochwertig beschichtet werden soll.


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