Systemlacke: Wirtschaftliche und nachhaltige Lösungen

Damit Komponenten, die mit unterschiedlichen Lacktechnologien beschichtet werden, trotzdem am Ende wie aus einem Guss aussehen, hat FreiLacke bereits vor Jahren das Systemlack-Konzept entwickelt. Dabei spielen auch Faktoren wie Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz eine zunehmend wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang hat der Systemlack-Hersteller Entwicklungen in den Bereichen Pulver-, Flüssig- und Elektrotauchlacken sowie Composites-Lösungen vorangetrieben und stellt auch Branchenlösungen aus den Bereichen Windkraft und Schienenfahrzeuge vor.

Komponenten und Bauteile werden immer häufiger global gefertigt und am Ende lokal zusammengebaut und/oder einzelne Komponenten mit unterschiedlichen Lacksystemen beschichtet. Das heißt für die einzelnen Werkstücke: Sie müssen nicht nur exakt zueinander passen, sondern auch optisch ein einheitliches, stimmiges Gesamtbild abgeben, was Farbton, Glanz und Oberflächenstruktur betrifft.
Immer strengere VOC-Richtlinien und schnellere Taktzeiten bei gleichbleibender oder besserer Qualität, erfordern hier Anwendungslösungen, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden.

 

Abgestimmte Lacktechnologien

Hier spielen die Systemlacke von FreiLacke ihre Vorteile aus: Die Schwarzwälder Lackspezialisten fokussieren mit ihrem Systemlack-Konzept aus Pulver- und Flüssiglacken, ETL und Composites-Lösungen, auf einheitlichen Oberflächen trotz unterschiedlicher Systeme, Applikationsverfahren und Standorte. Kunden mit verschiedenen Produktionsstätten, mitunter auf unterschiedlichen Kontinenten, wenden diese bereits mit Erfolg an. „Als Systemlackhersteller haben wir die Möglichkeit, die Lacke in der Produktentwicklung und Fertigung genau aufeinander abzustimmen“, so die Geschäftsführer Dr. Rainer und Hans-Peter Frei. „Damit können wir unseren Kunden nicht nur alle wichtigen Lacktechnologien anbieten, sondern diese auch hinsichtlich Beschichtungsaufbau und Optik optimal aufeinander abstimmen, um die passende Lösung anzubieten sowie die vorgegebenen Rahmenbedingungen einzuhalten und Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zu fördern.“

 

ETL ohne Kennzeichnungspflicht für mehr Nachhaltigkeit

Für den Lackhersteller spielen Aspekte wie Nachhaltigkeit und VOC-Reduktion seit jeher eine große Rolle, sodass am Standort Döggingen / Schwarzwald das Spektrum beständig ausgebaut und neue Lösungen entwickelt werden. Ein Beispiel dafür ist der Elektrotauchlack „EcoOne“, ein 2K-System ohne kennzeichnungspflichtige Löse- und Neutralisationsmittel. Das System belastet weder die Umwelt, noch stellt es für Mitarbeiter eine gesundheitliche Gefahr dar. Was die ETL-Systeme von FreiLacke zudem einzigartig macht, ist ihre Energieeffizienz: Die Lacke benötigen eine um 30° C niedrigere Einbrenntemperatur, was erhebliche Energieeinsparungen im Brennprozess bedeutet. Dennoch wird ein rundum gleichmäßiger Lackfilm erreicht, der das metallene Bauteil zuverlässig schützt. Die Lackschichten sind mechanisch stark belastbar und optisch makellos.

FreiLacke EcoOne

 

Pulverlacke: Wirtschaftlich, haltbar und ökoeffizient

Das umweltfreundliche Pulverlack-Spektrum des Schwarzwälder Traditionsherstellers, wurde ebenfalls konsequent weiterentwickelt. Das Produktportfolio umfasst eine breit gefächerte Auswahl für Anwendungen wie beispielsweise Stahl- und Leichtmetallräder, den Fahrzeug-, Maschinen- und Apparatebau sowie der Windkraft- oder Schienenfahrzeugindustrie. Besonders die Lösungen bei großen, voluminösen Bauteilen, die einen Einbrennvorgang einsparen, unterstreichen den Wirtschaftlichkeits- und Nachhaltigkeitsgedanken.

Aber auch bei der Herausforderung einer gleichmäßigen Schichtstärkenverteilung von Pulverlacken bei komplexen, geometrischen Werkstücken, die oft nur bedingt möglich ist, wurden Lösungen entwickelt. Um Hinterschneidungen oder Hohlräume gut abzudecken, kommt es dann an anderen Stellen des Bauteils häufig zu erhöhten Schichtstärken. „Bei herkömmlichen feinstrukturierten Pulverlack-Systemen bedeutet das: Die höhere Schichtstärke zieht eine optische Beeinflussung der Struktur oder sogar ein Aufschäumen der Pulverlackschicht nach sich. Das bedeutet Ausschuss oder aufwändige Nacharbeit“, erklärt Andreas Hepting, bei FreiLacke zuständig für den Branchenvertrieb.
Mit der neuen Produktreihe PP5011A tritt FreiLacke diesem Umstand erfolgreich entgegen: Selbst bei Schichtstärken weit über dem Bereich, der im Technischen Datenblatt angegeben ist, bleibt die Struktur gleichmäßig flach; die Strukturausbildung im Bereich zwischen 80 und 160 μm ist somit sehr homogen. Damit ist es den Lackspezialisten bei Frei gelungen, den Verarbeitern an automatischen Beschichtungsanlagen sowie Handbeschichtern deutlich mehr Flexibilität und Spielraum beim Beschichten ihrer Bauteile mit feinstrukturierten Pulverlacken zu geben.

Mit Niedertemperatur-Pulverlack (NT) lässt sich die Einbrenntemperatur maßgeblich absenken und der Heizenergieverbrauch spürbar reduzieren. NT-Lacke helfen zudem, die Ofendurchlaufzeit deutlich zu verkürzen und somit die Bandgeschwindigkeit zu erhöhen. Auch in diesem wichtigen Bereich, konnte FreiLacke die Entwicklungsarbeit weiter vorantreiben.

Pulverlacke sind auch dafür geeignet, Werkstoffe wie SMC/BMC zu beschichten, indem sie einfach in die Pressform eingesprüht werden. Der hochreaktive Lack härtet in wenigen Sekunden, das SMC/BMC lässt sich sofort einlegen und verpressen. Nach dem Pressen ist das Bauteil fertigt beschichtet und wird wie gewohnt entformt. Die im PIMC–Verfahren generierten Oberflächen weisen exzellente chemische und mechanische Beständigkeiten auf und sind für den dauerhaften Einsatz im Freien bestens geeignet. Das Material ist frei von Lösemitteln, Gefahrenstoffen oder krebserregenden Rohstoffen. PIMC ist brandhemmend nach EN45545, HL3, R1 und kann dank seiner guten Eigenschaften für viele Anwendungen genutzt werden – beispielsweise für Küchenspülen, Duschtassen, Fassaden, Leuchten, Sportgeräte oder auch im Fahrzeugbau zum Einsatz.
Der große Vorteil des Verfahrens: Durch das Verpressen und Beschichten in einem Arbeitsgang entfällt das aufwändige nachträgliche Lackieren inklusive des dazugehörigen Teilehandlings und der aufwändigen Logistik, wenn die Bauteile zur internen Lackieranlage transportiert oder extern beschichtet werden. Mit dem PIMC-Verfahren bleiben sie bis zu ihrer Fertigstellung im Hause und können dann direkt zum Kunden geschickt werden. Weiterer Vorteil: Betreiber erweitern ihre Wertschöpfung und senken die Kosten für ihre Kunden bei höherer Qualität.

Korrosionsschutzsysteme

 

Flüssiglacke: Vom Füller bis zum Topcoat

Bei industriellen Anwendungen bieten die Flüssiglacke von FreiLacke hochwirksame Lösungen für Oberflächen. Egal, ob sich diese durch Korrosion, Chemikalien oder Witterungseinflüsse ergeben – FreiLacke liefert die optimale Schutzbeschichtung für Substrate wie Stahl, Edelstahl, verzinkte Untergründe, Aluminium oder Kunststoffe. Die Flüssiglacke kommen für alle Ebenen des Beschichtungsaufbaus – als Grundierung oder Füller, als Basis- oder Decklack und auch im Einschichtsystem – zum Einsatz. Die Industrielacke gibt es mit vielfältigen Effekten und in diversen Glanzgraden für den Außen- und Innenbereich.

Die stetig steigenden Anforderungen an Oberflächenbeschichtungen sowie die kontinuierliche Reduktion des VOC-Gehaltes in Farben und Lacken führte bei FreiLacke zur Entwicklung von Ultra-High-Solid-Systemen, kurz UHS. Für konventionelle Beschichtungen wurden dazu komplett neue Lacksysteme mit einem Festkörperanteil von bis zu 80 Gewichtsprozent sowie einem VOC-Wert von weniger als 350 Gramm pro Liter entwickelt und zur Serienreife gebracht. Sie stehen für eine schnelle Durchtrocknung und beschleunigte Produktionsprozesse. FreiLacke hält dafür verschiedene Ein- und Zweischichtlösungen bereit, die mit hohen Beständigkeiten aufwarten. Der Lack ist in allen RAL-Farbtönen sowie in Spezialtönen lieferbar. Eine einfache Verarbeitung – ganz gleich, ob pneumatisch, Airmix, Airless und ESTA-Auftrag – sowie exzellente Beständigkeiten zeichnen dieses System aus.
Zudem präsentiert FreiLacke auf der PaintExpo erstmals sein extrem schnellhärtendes System FreoCure aus dem Bereich der Flüssiglacke dem Fachpublikum.

 

Composites clever herstellen

Die Vorteile von glas- oder carbonfaserverstärkter Verbundwerkstoffe (GFK / CFK) liegen auf der Hand: Sie sind leicht, extrem beständig und lassen sich in fast jede Form pressen. FreiLacke bietet neben vielfältigen Beschichtungsmaterialien für die Oberflächen jetzt auch Komponenten für die Herstellung der Bauteile an. Dazu gehört beispielsweise die neue CM-Powder-Technologie. Durch ein spezielles Zweistufenprinzip hebt sich dieses innovative Composite-Pulver von herkömmlichen Harzsystemen für Verbundkunststoffe ab, denn es lässt sich gänzlich aufschmelzen, ohne dass der Aushärtungsprozess startet.

FreiLacke bietet eine Vielzahl an Beschichtungslösungen für Composite-Materialien, die von Farbpasten und Füllern bis hin zu Gelcoats reichen. Bei ihnen handelt es sich um farbgebende Hartlacke, die direkt in die Werkzeuge aufgetragen werden und die Formteile dauerhaft vor Feuchtigkeit, UV-Strahlung oder Druckschäden versiegeln.
Dem Systemlack-Spezialisten ist es darüber hinaus gelungen, den Styrol-Anteil in Gelcoats maßgeblich zu reduzieren, da dieser Stoff als gesundheitsgefährdend und umweltkritisch gilt. „Mit einem Alternativ-Monomer haben wir einen styrolreduzierten Gelcoat hergestellt, der sogar bessere Ergebnisse bezüglich der Wetterbeständigkeit und der Lagerfähigkeit erzielt als herkömmliche Systeme“, berichtet Entwicklungsleiter Heiko Blattert.

Für Bauteile, die einer starken Erosion ausgesetzt sind wie beispielsweise Rotorblätter von Windenergieanlagen, halten die Lackprofis leistungsstarke Kantenschutzbeschichtungen, auch Leading Edge Protection (LEP) genannt, bereit. Neu im Sortiment ist eine modulare Produktionstechnologie, bei der nicht mehr dispergiert, sondern lediglich homogenisiert wird. Modulare Lackrezepte bestehen aus flüssigen Komponenten, lassen sich vollautomatisch dosieren und schneller produzieren, sodass umgehend auf Kundenanfragen reagiert werden kann.

 


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